Männer sind beziehungsfähig!
Unter diesem Titel werde ich November in der Reihe 'Männerleben.heute' der Katholischen Männerbewegung und der Volkshochschule einen Vortrag im Wissensturm halten. Der Untertitel wird 'Vom Ende eines Mythos' heißen. Ein Mythos, an dem ich selbst durch meine Veröffentlichungen und Vorträge der 80er und 90er Jahre nicht unbeteiligt war. Aber ein Mythos, der uns auf Schritt und Tritt begegnet: Männer müssten mühsam daran arbeiten, erst zu Menschen zu werden, und sie hätten eine Menge aufzuholen, bevor sie mit den Frauen Schritt halten könnten. Und wenn man Mythen lange genug erzählt, dann glauben sie die Menschen auch.
Ja, Männer tun sich oft schwer in ihren Beziehungen, schwerer als Frauen. Aber heißt das, das sie beziehungsunfähig sind? Wenn ein Kind in der Schule Schwierigkeiten beim Lernen hat (und solche Kinder gibt es viele) - würden wir dann sagen, es sei 'lernunfähig'? Würden wir uns nicht eher das schulische und das familiäre Umfeld ansehen und uns fragen, was es dem Kind denn schwer macht, zu lernen? Was für eine Botschaft es damit zum Ausdruck bringen will?
Diesen Gedanken möchte ich auf das Thema von Männern in ihren Beziehungen übertragen. Sehen wir uns an, in welchem Umfeld Partnerbeziehungen passieren (müssen), und sehen wir uns an, was Männer an lebenslang entwickelten Mustern mitbringen. Denn schlussendlich sind ja alle Menschen beziehungsfähig durch ihre Gene: Menschen sind soziale Wesen, und Menschen brauchen Beziehung. Die Frage ist, was Männer brauchen, um diese ihre Fähigkeit zu entwickeln, persönlich, gesellschaftlich - und schließlich auch, was Paare brauchen, um gemeinsam beziehungsfähig zu sein.
Mehr davon am 3. November im Wissensturm!